Linux: Photofilmstrip auf DVD

Spontan melde ich mich aus dem Urlaub zurück. Neben noch anhaltender Tiefenentspannung sind mehrere hundert Megabytes Fotos übrig geblieben. Und die Frage, wie kriege ich diese für die Verwandtschaft auf eine – von heute fast schon antiken DVD-Playern abspielbare – Film-DVD? — Hier kurz die Schritte.

1. Filmstrip erstellen

Zunächst muss das Filmmaterial aus den Fotostapel erzeugt werden. Ich mag dazu das Programm Photofilmstrip. Es erzeugt eine Dia-Show mit dem mit langsame Schwenk- und Zoom-Effekten sowie Überblenungen aus Standbildern. Für Faullenzer: Das gute Programm setzt die Kameraführung automatisch – und kann bei Bedarf manuell korrigiert werden.

2. Audio-Track hinzufügen und in DVD-kompatibles Video-Format konvertieren

Nehmen wir für’s Folgende an, das Video ist in die Datei filmstrip.mpg exportiert worden. Und die gewünschte Tonspur liegt in der Datei audio.mp3 vor.

ffmpeg -i filmstrip.mpg -i audio.mp3 -map 0 -map 1 -target pal-dvd dvd.mpg

Das erzeugt ein MPEG-2 kodiertes Video dvd.mpg mit Bild und Ton. Es lässt sich bereits in der Regel auf einem PC abspielen. Übrigens, falls das Audio-Material nicht reicht – mehrere Audio-Dateien lassen sich wie hier beschrieben aneinander hängen. Jetzt fehlt noch die passende Verzeichnisstruktur, mit dem Metainformationen, wie sie ein handelsüblicher DVD-Player erwartet.

3. DVD-Verzeichnisstruktur erstellen

Ab hier wird es allgemeingültig für das Bringen eines MPEG2-Films auf DVD. Der Film, der auf DVD soll, heißt im folgenden dvd.mpg. Zum Erstellen der Verzeichnisstruktur verwendete ich dvdauthor. Dazu wird in einer Datei die Struktur der zu erstellenden DVD beschrieben – ich nenne sie im folgenden dvd.xml:

<dvdauthor dest="dvd.dir">
<vmgm/>
<titleset>
<titles>
<video format="pal" aspect="16:9" resolution="720x576" />
<pgc pause="0" >
<vob file="dvd.mpg" pause="0" />
</pgc>
</titles>
</titleset>
</dvdauthor>

Verzeichnisstruktur mit DVD-Author erstellen lassen:

dvdauthor -x dvd.xml

Der Inhalt der DVD wird in das Verzeichnis dvd.dir (wie in der Konfigurationsdatei angegeben) geschrieben. Sollte es zu der Fehlermeldung ERR: No default video format defined… kommen, so ist das Default-Videoformat in einer Konfigurationsdatei zu hinterlegen.

echo PAL > ~/.config/video_format

Diesen Schritt herauszufinden, hat mich einen ganzen Abend gekostet.

4. DVD-Verzeichnis direkt auf DVD brennen:

growisofs -Z /dev/dvd -dvd-video dvd.dir

Growisofs ist Bestandteil des Packages dvd-rw-tools.

Fertig ist das Gesamtkunstwerk.

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